Samstag, März 05, 2016

Fashion | Auf der Suche nach der perfekten Jeans



Nun, ihr Lieben, ich komme heute auf ein Thema zu sprechen, was mir seit einiger Zeit Bauchschmerzen bereitet.
Es dreht sich um das Thema 
Hosen


Für alle Männer muss ich gleich vorweg sagen, dass ihr für diesen Fashion-Eintrag nicht unbedingt die Zielgruppe seid. Es handelt sich hierbei um Frauenproblemchen, das altbekannte große Zweifeln und eben die mit dem Shoppen einhergehenden Gedanken einer Frau. 
Und für alle lieben Frauen da draußen, die keine Konfektionsgröße 34 tragen: Ich möchte euch auf keinen Fall kränken oder euch die Augen von meinen Unmut rollen lassen! Mich interessiert aber, welche Probleme ihr beim Hosenkauf habt. Hinterlasst mir doch einfach einen Kommentar.

Von der Kleiderfanatikerin, die nie Hosen trug.
Wer mich kennt oder fleißig meinen Blog liest, der wird wissen, dass ich vor langer Zeit aufgehört habe Hosen zu tragen. Naja, okay, das ist übertrieben. Aber ich trage sie nur sehr ungern. Ich habe tatsächlich mehr Röcke als Hosen. Und mit riesengroßen Abstand nochmal mehr Kleider. Bei meiner letzten Zählung im Sommer waren es 46 Stück - Ball- und Abendkleider nicht inbegriffen. Ich weiß nicht, wie viele es derzeit sind. Denn es kommt schon mal das eine oder andere Kleid dazu und ein altes weg. 

Ich glaube das exzessive Kleidertragen hat nach dem Abi angefangen. Seitdem vervielfältigte sich der Fundus an Kleidern und Strumpfhosen ständig, der von Hosen hingegen schrumpfte immer mehr zusammen. 
Während meines Freiwilligenjahres und des Studiums trug ich sehr, sehr oft Röcke und Kleider. Lustigerweise erinnere ich mich sehr genau daran, wann ich mal eine Hose getragen habe, weil meine Kommiliton_innen an den Tagen mich mit großen Augen ansahen und so etwas sagten, wie: "Katja, du trägst eine Hose?" Das sorgte für große Verwunderung, was mich insgeheim immer zum Kichern brachte. Hosen trug ich aber auch nur dann, wenn ich mich gut fühlte. Fit. Nicht aufgequollen. Oder generell unwohl. Irgendwie hatte ich ganz lange ein Problem damit, wenn eine Hose an den Oberschenkeln eng anlag (Was ja nun mal bei fast jeder Hose so ist, es sei denn man trägt eine Boyfriend Jeans, Pump- oder Chinohose). Enganliegend - Das gefiel mir einfach nicht. Frauenprobleme, jaja. Stattdessen schlüpfte ich lieber wieder in meine Kleider. Oberschenkelproblem gelöst. 


Doch jetzt kommt das große Aber. 
Das Jahr 2014 zu 2015, in dem meine liebe Freundin Lea in Portugal war, hat uns beide sehr verändert. Es hat unsere Freundschaft gestärkt, aber auch unsere Wahrnehmungen gewandelt. Sie erzählte oft von den schicken, businessmäßig gekleideten Portugiesinnen, die ständig Hosen mit tollen Blusen trugen. Das hatte irgendwie etwas. Und so kam es, dass sich mit diesem Erlebnis unser beider Verständnis von Hosen änderte. Auf einmal gefiel es uns, Hosen zu tragen. Ich probierte beim Shoppen welche an und fand es nicht mehr schlimm, dass sie an den Beinen eng anlagen. Ich fühlte mich stattdessen gut darin. 

Tja, aber ich würde die Überschrift des Eintrages ja nicht "Auf der Suche nach der perfekten Jeans" nennen, wenn jetzt nicht noch etwas kommen würde. Ich möchte euch kurz aufzählen, welche Hürden sich immer mit dem Hosenkauf bei mir auftun.

Eines der schlimmsten Probleme, die ich dabei habe, ist folgendes: Am Bauch und der Hüfte sind mir die meisten Hosen zu weit, an den Waden jedoch viel zu eng. 
Was für eine Kombination! Dadurch, dass ich seit Kindesbeinen ständig Sport betrieben habe, kann ich wohl sagen, dass ich ganz gut trainiert bin. Das viele Tanzen führte aber auch dazu, dass sich meine Wadenmuskeln gut ausbildeten. Und hier ist das Problem. Oftmals ist es so, dass mir Hosen zwar ganz gut passen, naja oder passen könnten, aber meine Unterschenkel nicht einmal richtig in die Hose hineinkommen. In solchen Momenten denke ich mir immer, dass die meisten Hosen für Menschen geschnitten sind, die einfach durch und durch dünn sind, und eben keine Wadenmuskulatur haben dürfen. Wie gemein. Gut, ich übertreibe ein wenig. Aber ich hoffe, dass ihr so besser meinen Frust und die langjährige Ablehnung gegenüber Hosen versteht. 

Kommen wir zum zweiten Knackpunkt. Anders herum ist es so, dass bei Hosen meiner Erfahrung nach am Bauch häufig noch ein bisschen Platz mit eingerechnet wird. Für die Personen, die zwar schlank sind, aber eben ein bisschen Bauch haben. Für mich ist es jedoch ungeeignet. Tatsächlich hatte ich schon so manche Hose, die an den Beinen super saß, aber mit der ich am Bauch gefühlt 10 Meter Platz hatte. Po saß wiederum perfekt. Aber was bringt das schon. Da hilft leider auch kein Gürtel mehr, wenn ich noch eine zweite Person zwischen mich und die Hose quetschen kann. Wie ärgerlich. 



Und da war die Lösung. Nur etwa 2.250 km Luftlinie entfernt.
Im vergangenem Jahr in Portugal, als ich Lea für eine Woche besuchte, fand ich eine tolle schwarze High Waist Hose. Und ihr glaubt es nicht. Sie passte mir tatsächlich wie angegossen. Da war kein Platz am Bauch, sie klemmte mir nicht meine Waden ab. Perfekt! Danke ihr lieben Betreiber des portugiesischen China-Shops :D
Und da gab es in meinem Kopf einen Wendepunkt. Nicht nur, dass Lea Recht behalten hatte und die Portugiesinnen heiß in ihren Business-Outfits aussahen. Ich hatte doch auch tatsächlich eine gut sitzende Hose gefunden. Vielleicht sollten es ja High Waist Hosen sein, auf die ich lange gewartet hatte. 
In Deutschland kaufte ich mir tatsächlich noch zwei weitere von diesen tollen Hosen. Das beerenfarbene Exemplar, welches ich euch hier bereits zeigte, zählt im übrigen auch dazu. 



Eine richtig passende Blue Jeans hatte ich dennoch nicht im Schrank. 
Eine meiner Blue Jeans Besitztümer ist generell viel zu groß. Sie passt einfach nicht - vor allem wieder am Bauch. Die zweite sitzt eigentlich gut. Es ist auch die, welche auf den Fotos zu sehen ist. Sie auf der Straße zu tragen, traue ich mich trotzdem nicht, weil sie, wie ich finde, an den Füßen seltsam endet und mich optisch noch kleiner macht, als ich so schon bin. 
Ich war quasi dazu gezwungen, mir eine neue Jeans zu kaufen. - Das ist wohl eine der typischen Frauenausreden, wenn man mal wieder einen Vorwand zum Shoppen braucht! ;)
Deswegen machten sich Lea und ich auf, und suchten nach einer gut sitzenden Blue Jeans. Gleich im ersten Laden sammelte ich einige Hosen ein, Duzende nahm ich mit in die Umkleidekabine. Viele gefielen mir rein vom Optischen her sehr gut. Aber ich hatte das altbekannte Problem: Entweder ich kam kaum in die Hosen hinein oder am Bauch waren sie zu weit. 



Im Shopping-Rausch drohe ich oft unterzugehen und das ursprüngliche Ziel aus den Augen zu verlieren.
Glücklicherweise kam uns die liebe Melanie zu Hilfe. Melanie, hach! Sie ist Verkäuferin in dem Laden und beobachtete uns bereits geraume Zeit, wie wir mit den anprobierten Sachen von Kabine zu Kabine huschten, uns vor den Spiegeln drehten und entweder mit mürrischer Miene wieder zurück in die Kabine schlüpften oder wegen neuer Fundstücke freudestrahlend in die Luft sprangen. Melanie hat es mir ja ehrlich gesagt ein bisschen angetan. Sie kam schließlich zu uns und hat uns den ein oder anderen Tipp gegeben, andere Hosen heraus gekramt, andere Größen gesucht und mir schließlich auch meine jetzigen Errungenschaften präsentiert. 
Ja - Falls ihr euch wundert, ich schreibe absichtlich im Plural. Bei der einen gewünschten Hose blieb es nicht. Ich konnte mich zwischen zwei Jeans einfach nicht entscheiden. Beide sitzen so perfekt. Nun ist es eine - wer hätte es gedacht - High Waist Blue Jeans und eine Slim Fit geworden, wie ihr hier unten seht. 
Ich werde beide Modelle nochmal genauer in meinen Fashion-Beiträgen zeigen. Ihr dürft also gespannt sein. 



Doch kommen wir nochmal von meinen Shopping-Glücksgefühlen zurück auf das Thema meiner reformiertem Hosen-Ansicht. 
Durch das Ende meines Studiums und mit dem Beginn meines Arbeitslebens befinde ich mich gerade in einer sehr aufregenden Zeit und in einem Umbruch. Ich merke, wie sich etwas in mir wandelt. Sowohl gewollt, als auch ungewollt. So habe ich in den vergangenen Wochen vermehrt Angts und das Gefühl, dieser Sichtweisen-Wandel dürfte nicht sein. Als ob ich mit dem eingeschränkten Kleider- und Röcketragen einen Teil von mir verlieren und für immer zurück lassen würde. 
Wobei dieser Prozess auf der anderen Seite wohl sehr verständlich und auch normal ist. Das Kindliche, Verspielte, was sich bei mir vor allem im Tragen von Kleidern widerspiegelte, ist, meines Erachtens, nicht mehr authentisch zu meiner Lebenssituation. Ich bin älter geworden. Habe mein Studium sehr erfolgreich beendet und damit einen wichtigen Lebensabschnitt hinter mir gelassen. Es ist Zeit für etwas Neues, noch Unbekanntes. 
Und das ist ja etwas ganz Tolles. Etwas, worauf ich stolz sein kann. 
Dann ändert sich eben mein Kleidungsstil. Und eigentlich ist das ja nicht schlimm, sondern zeigt auch nur meinen persönlichen Wandel. Das selbe Ich mit eben ein paar mehr Hosen und dafür weniger Kleidern im Kleiderschrank. Mit dieser Er- und Bekenntnis fühle ich mich gut. Ich habe endlich nicht mehr das Gefühl euch vorspielen zu müssen, dass mein Leben aus dem ständigen Tragen von Kleidern besteht - so wie es ja tatsächlich einmal war. Nein, ich bin jetzt offiziell eine Hosenträgerin :D

Diese Hose habe ich schon seit Jahren, sodass ich euch genau diese Jeans nicht mehr verlinken kann. Stattdessen habe ich aber eine gefunden, die meiner sehr nahe kommt.


Seid lieb gegrüßt ♥ Katja

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