Die Weihnachtszeit ist da.
Seit zwei Tagen bin ich bereits zuhause und stimme mich seelisch und moralisch auf das Fest ein. Das fiel mir bisher gar nicht so leicht, da ich immer noch in meinem Arbeit-Stress-Modus der Bachelorarbeit gefangen bin - Obwohl ich meine Arbeit am Montag guten Gewissens abgegeben habe.
Aber als ich heute Morgen zu meiner Mama in die Küche trat und bei den Vorbereitungen helfen wollte, da kehrte das erste Mal in mir ein Weihnachtsgefühl ein. Im Radio liefen ununterbrochen Weihnachtslieder und der liebliche Duft des Backofens ließ einen schon auf das Vesper und Abendessen freuen.
Und dann, inmitten dieser friedvollen fast perfekt wirkenden Szenerie, prasseln Vorwürfe und Beschuldigungen auf einen ein. Adieu Weihnachtsglücksgefühle. Hallo Schuldgefühle und Verteidigungsmodus.
Kennt ihr das?
Ihr fahrt zu Weihnachten heim. Zu euren Familien. Oder die Familie kommt euch besuchen. Das Haus ist auf einmal voll. Alle sitzen auf einmal auf engstem Raum beieinander. Das war das letzte mal so, als ihr Geburtstag oder Ostern gefeiert habt. Und nun, da ihr euch nach so langer Zeit wiederseht, geraten ihr mit euren unterschiedlichen Ansichten aneinander.
Ja. Die Weihnachtszeit.
Irgendwie gehört es ja auch fast schon dazu.
Aus einer Kleinigkeit wird Streit und so stehen die Festtage ganz schnell unter einem mürrischen Licht. Naja oder zumindest die Vorbereitungen zu den Festlichkeiten. Den an Weihnachten streitet man sich ja nicht. Also nicht offiziell.
Pustekuchen.
Bei mir ist es regelmäßig so, das an großen Familienfeiern irgendetwas lang Unausgesprochenes auf dem Tisch kommt. Einfach weil man sich nach Langem einmal wiedersieht.
Eigentlich will man ja nur die Zeit mit den Liebsten genießen, aber Wunsch und Realität gehen eben oftmals auseinander. Und so kommt es zu Enttäuschung. Und aus Enttäuschung und Trauer wird Wut. Und die Wut muss ja irgendwo kanalisiert werden. Am besten also man spricht aus, was einen beschäftigt.
Ich glaube deswegen, streite ich mich mit meiner Familie auch so oft zu Weihnachten. Wegen unserer divergierenden Vorstellungen über Abläufe und Besinnlichkeit.
Aber seien wir doch mal ehrlich: Weihnachten ist so eine schöne Zeit. Jeder freut sich darauf. Und das schon das ganze Jahr. Nicht etwa wegen der Geschenke. Es ist die Zeit, in der man sich auf das Wichtigste besinnen soll: Auf sich und die Menschen, die man von ganzen Herzen liebt.
Ich bin der Meinung, dass man sich eh mit den Menschen am besten bzw. schlimmsten streiten kann, die einem sehr, sehr am Herzen liegen. Sprich, mit der Familie geht das wunderbar. Wir sind alle miteinander verbunden, lieben einander. Da schmerzt ein Streit natürlich mehr, als wenn einem die Nachbarin oder der Arbeitskollege einen gemeinen Satz an den Kopf knallt.Wenn ein Streit zu Weihnachten sehr schmerzt, dann also weil ihr die streitende Person liebt.
Denkt daran, wenn ihr euch das nächste Mal streitet und vor Wut nicht wisst, wo euch der Kopf steht.
Verzieht einander. Denn ihr beide seid euch sehr wichtig. Oftmals will man doch nur das Beste für den anderen. Versucht die Beweggründe des Anderen zu verstehen und greift niemanden persönlich an. Das gibt doch nur Ärger und Missgunst.
Stattdessen könnt ihr den Anderen einfach in den Arm nehme und sagen, wie viel er euch bedeutet. Dann streitet es sich gleich wesentlich besser. Oder der Streit verpufft sogar ganz.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine schöne Weihnachtszeit mit warmen Worten und vielen Umarmungen und Küssen.
Eure Katja
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