Es ist nicht immer alles gut. Es gibt in unserem Leben auch immer wieder einmal Schattenseiten. Das wissen wir wohl alle.
Aber ich finde es auffällig, dass im World Wide Web oftmals die schönen, ausgelassenen Werke Beachtung finden. Für die Wahrheit gibt es wohl eher wenig Platz. Wieso ist das wohl so? Haben wir Angst, andere mit unseren ehrlichen Gefühlen zu verschrecken? Muss immer alles, freudstrahlend und glänzend sein? Hübsch gemacht, hergerichtet. getuned? Manchmal kommt mir das sehr heuchlerisch vor.
Ich habe neulich ein Gedicht von Hermann Hesse wieder gefunden, welches mich auf seltsame Weise berührt.
Weil es genau das zeigt. Es ist eben nicht immer alles Leicht.
Weil es genau das zeigt. Es ist eben nicht immer alles Leicht.
An die Freunde in schwerer Zeit
Hermann Hesse
Auch in diesen dunklern Stunden,
Liebe Freunde, lasst mich gelten;
Ob ich`s hell, ob trüb gefunden,
Nie will ich das Leben schelten.
Sonnenschein und Ungewitter
Sind desselben Himmels Mienen;
Schicksal soll, ob süß ob bitter,
Mir als liebe Speise dienen.
Seele geht verschlungene Pfade,
Lernet ihre Sprache lesen!
Morgen preist sie schon als Gnade,
Was ihr heute Qual gewesen.
Sterben können nur die Rohen,
Andre will die Gottheit lehren,
Andre will die Gottheit lehren,
Aus dem Niedern, aus dem Hohen
Seelenhaften Sinn zu nähren.
Erst auf jenen letzten Stufen
Dürfen wir uns Ruhe gönnen,
Wo wir, väterlich gerufen,
Schon den Himmel schauen können.
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