Freitag, April 16, 2021

Selbstportraits | Über die innere Mitte und das Suchen, das Zweifeln und Wiederaufstehen

 

 

Lang ist es her. Viel zu lang. 

Ja, ihr Lieben, mich gibt es auch noch. Der Blog existiert nach wie vor und ist immer noch aktiv. Naja  zumindest aktiviert. 

Aber wenn ich ehrlich bin habe ich diese stiefmütterliche Bahndlung des Blogs selbst satt.

Mein Blog war lange Zeit mein Baby. Meine Schaufläche von Shootings. Eine Dokumentation. Mein Ventil. Ein Stückchen Heimat. Und doch habe ich ihn so schleifen lassen. 

Meine Portraits, meine Shootingimpressionen zeige ich immer noch. Auf meiner Homepage zum Beispiel oder ganz besonders auf Instagram. Ist es auch so einfach und deutlich schneller einen Beitrag zu verfassen! Aber genau dieser Faktor lässt mich stutzen: Möchte ich nur mal eben schnell Fotos hochladen? Oder möchte ich wieder ein wenig Geschichten erzählen? Ein bisschen Ballast von der Seele schreiben oder Freude mit euch teilen?

Derzeit strauchele ich. Wie so häufig im Leben. Mal mehr, mal weniger. Gerade sogar sehr. Und genau aus diesem Grund möchte ich wieder mehr auf mich achten. Mir mehr Zeit für mich und meine Bedürfnisse nehmen. Meinen Sport machen. Yoga wieder aufgreifen. Selbstportraits schießen. Meine innere Mitte ein Stück weit wiedererlangen. Selbstliebe zeigen. Eigene Fehler eingestehen und liebevoll damit umgehen lernen. Dazu zählt eben auch ein wenig zu meinen Wurzeln zurückzukehren. Den Blog wieder aufleben zu lassen. Sicherlich nicht in dem Umfang, den ich früher betrieb. Schließlich hat sich meine Lebenssituation mit einem Baby und einem Kleinkind sehr verändert und meine kostbare Zeit noch einmal mehr begrenzt. Aber ich merke, wie ich die Lust wiederfinde, hier und da und in unregelmäßigen Abständen, wieder etwas hier abzutippen.

Vielleicht ist das Hier jetzt mein Startschuss.

 



 
Passt auf euch auf ♥
Katja
 


Donnerstag, April 23, 2020

Portrait | Carolina & Sarú




Februar diesen Jahres. Die Zeit vor der Corona-Pandemie in Deutschland.
Damals, als das Reisen zum Vergnügen noch möglich war;
sodass Carolina und ich uns zwei Stunden in Zug bzw. Auto setzten,
um uns in Hof endlich wiedersehen zu können.




Carolina und ich hatten seit unserem letzten Treffen in Dresden vor zwei Jahren immer wieder hin und hergeschrieben, uns Sprachnachrichten gesendet und den Plan eines Wiedersehens geschmiedet. Nun liegen Fürth und Dresden ja nicht direkt um die Ecke und unsere Terminkalender untersagten es uns bis dato unserem Wunsch nachzukommen. Aber im Februar sahen wir ein Zeitfenster, eine kleine Lücke, welche wir für uns reservierten.  
Den ganzen Tag vor der kleinen Reise war ich aufgeregt und hibbelig; neugierig und gespannt. Ich wachte morgens bereits vor dem Weckerklingeln auf und packte eifrig meine Sachen zusammen. Die Zugfahrt verstrich sehr schnell, indem ich fürs Unternehmen arbeitete und Briefe an Freunde schrieb. Von Meter zu Meter stieg allerdings meine Aufregung, welche ihren Höhepunkt erreichte, als ich meinen Fuß auf den Boden in Hof setzte und den vereinbarten Treffpunkt suchte. 
Und dann sah ich diese zauberhafte Frau, wie sie mir zuwinkte und mein Herz hüpfte vor Freude. Ach, ich sage euch, wenn man sich nach zwei Jahren zum zweiten Mal sieht und sich direkt lachend in die Arme fällt, dann hat man eine ganz wunderbare Freundin gefunden!
Wir redeten einfach darauf los, so als hätte es die zweijährige Phase des Nichtsehens überhaupt nicht gegeben. Genauso, wie zwei Sandkasten-Freundinnen, die sich viel zu gut kennen, mussten wir kein Blatt vor den Mund nehmen, konnten alle Gedanken äußern und unsere wenigen Stunden gemeinsam so ausgiebig genießen.


 


 



Am prägnantesten finde ich immer noch die Tatsache, dass Carolina von einer wunderwunderwunderschönen Ruine am Wegesrand berichtete, die sie auf ihrer Hinfahrt gesehen hatte, und mich fragte, ob ich mir diese mit ihr zusammen ansehen wolle. Für mich war das überhaupt keine Frage. Allein Carolinas Beschreibungen der Ruine machten mich sprachlos. Es stand fest, dass ich sie auch unbedingt in Augenschein nehmen musste.
Möglicherweise haben wir einen Absperrzaun überwunden und damit unbefugtes Land betreten, um dorthin zu gelangen ( :D ), aber die Schönheit dieses Fleckchens war zu atemberaubend, als das wir uns das hätten entgehen lassen können. Aber schaut gerne selbst und sagt mir, was ihr von der Location haltet. ♥







Noch kein Wort habe ich an dieser Stelle zu Carolinas Weggefährten verloren. Sarú. Eine so besondere Mischung aus Husky und Schweizer Schäferhund. Ein kleiner Feigling. Aber so treu, liebevoll und wunderschön. Man kann gar nicht anders als diesem außergewöhnlichen Pärchen hinterherzuschauen: Diese zierliche, wunderschöne Frau (lustigerweise sind Carolina und ich ja Beide sehr kleine Persönchen mit unseren knapp 1,60m Körpergröße) und dieser rieisige Hund, der wie ein Wolf aussieht und doch so unglaublich anhänglich und zurückhaltend ist. ♥
Wenn Carolina den Namen von ihrem großen, scheuen Begleiter ausspricht, klingt das wie Musik in meinen Ohren. Ich kann die Akzentuierung und das gerollte R gar nicht so wunderbar wiedergeben, wie es dieses Fuchsmädchen (Oder sollte ich lieber Wolfsmädchen sagen?) kann. Ihr müsst es selbst hören. Es klingt wie eine wunderschöne Melodie, die seit unserem erneuten Treffen vor zwei Monaten in mir nachklingt.




Übrigens:
Die Bilder sind ein Mix aus analogen Fotos meiner geliebten Praktika L, digitalen Ergebnissen von Carinas Canon und Handybildern. Ich habe hier nämlich als eingefleischte Nikon- Fotografin zum allerersten Mal eine Canon in der Hand halten und ausprobieren können. Testergebnis: Like it!


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Zum Abschluss noch einige wundervolle Aufnahmen, die Carolina, dieser Goldschatz, diese unglaublich talentierte Person, von mir aufgenommen hat. ♥ Ganz viel Liebe an dich!
Credits: FOXOGRAFIE


 

Sonntag, März 29, 2020

what we´ve done | 32

what we´ve done in the last months
part 30
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Den Sommer-Post könnt ihr euch hier nochmals ansehen: wwd|31

Heute nehme ich euch wieder in das Jahr 2018 mit. Ich zeige euch die ersten Tage mit unserem Schatz, einige Naturaufnahmen, kleine Shootingeinheiten und einfach einige Eindrücke aus unserem Leben als dreiköpfige Familie. Der Eintrag umfasst wieder digitale, analoge sowie Handyaufnahmen.


Herbst 2018

Der Herbst war noch so warm. Diese Aufnahmen entstanden Mitte/Ende September und wir konnten noch so lange in unseren Sommersachen umherlaufen!
 


Nichtsdestotrotz kündigte sich der Herbst an: In all den Spinnenweben, die am Wegesrand oder auf unserem Balkon zu entdecken waren. Die Blätter, die sich zusehends verfärbten. Das Licht, welches schwächer wurde und die Sonne, die nun doch mehr und mehr an Kraft verlor.

Eine liebe Freundin besuchte uns und brachte einen einzigartigen Blumenstrauß mit - diese tolle Blüte. Hach, leider habe ich schon längst wieder vergessen, wie diese beeindruckend schöne Pflanze heißt.

Im September besuchten uns ebenfalls meine besten Freunde und wir machten kurzentschlossen ein paar Babybauchfotos inmitten der schönen Dresdner Straßenzüge.
Kleine Werbeeinheit am Rande: Auf der Homepage könnt ihr mehr dieser Fotos sehen: MoBlick ♥
 
 

Der kleine Mann und ich fanden so langsam in einen Alltag, worüber ich, als eigentlicher Planungsmensch sehr froh und erleichtert war. Im Nachhinein war das mit das Schwerste: In eine völlig neue Situation geworfen zu werden, sodass der ganze Alltag Kopf steht und man plötzlich 24/7 die Verantwortung für ein kleines Wesen hat, ohne Pause, mit viel Geschrei und Geheul.
Andererseits lächelte mich dieser kleine Räuber an, brachte ein kratziges Geräusch zustande, strampelte mit Armen und Beinen und schon war meine Welt wieder heil. Hach, Muttergefühle sind schon etwas ganz besonderes!
 

Verrückt fand ich, wie mein Körper auf Hochtouren arbeitete. Da war ich nun knapp drei Monate Mama und mein Bauch war komplett zurückgegangen. Keine Spuren von Babyfett, Dehnungsstreifen, Narben etc. Ich stillte den kleinen Mann jedoch auch jede 1,5 bis 2 Stunden und pumpte zusätzlich für die Neugeborenenstation Milch ab. Da ich so viel Milchüberschuss hatte (und Leute, zu wenig Milch ist Mist, aber zu viel Milch macht auch einfach keine Freude...), war es für mich kein Problem die Milch zu spenden und ich hatte das Gefühl, den kleinen Frühchen und Neugeborenen, die aus verschiedenen Gründen keine Muttermilch bekommen konnten, etwas zurückzugeben. Genauso, wie es auch die ersten Tage bei unserem Räuber lief.

An dieser Stelle für alle Muttis: Falls ihr die Möglichkeit habt, Milch zu spenden, dann macht das! Ihr helft damit so vielen Familien!
 Die Vorteile für die Kleinen sind einfach unübertroffen: Muttermilch ist ideal zusammengesetzt, beugt Infektionen sowie Allergien vor. / Sie ist fettreich und wasserhaltig, wodurch der Energie- und Wasserhaushalt gut unterstützt wird. / Das Wachstum des Kindes wird durch den Eiweißgehalt gefördert. Außderdem ist Muttermilch leichter verdaulich als beispielsweise Kuhmilch. / Und und und.
Ich könnte noch stundenlang weiterschreiben, aber möchte hier auch niemanden zu nahe treten oder nerven. ;)

 

 

Meine liebe Lea wurde nun auch immer runder und strahlte vor baldigen Mutterglück! Wir testeten hier eine schöne Fotoidee im Gegenlicht aus :) Außerdem ließen wir es uns bei einer Pediküre gut gehen und ich genoss das erste Mal zwei Stunden "Freiheit" ohne den Räuber. 
Denn eines habe ich mittlerweile gelernt, auch wenn ich mich selbst immer mal wieder daran erinnern muss: Man ist zwar plötzlich Mama und hat sich um ein Baby zu kümmern, aber vor allem ist man noch Mensch bzw. Frau und benötigt hin und wieder ein bisschen Abstand, Zeit für sich und die Dinge, die einem gut tun. ♥
 

Auch wenn der Herbst nicht unbedingt meine liebste Jahreszeit ist und bei mir immer etwas mit Verabschieden und Loslassen zu tun hat, so sehe ich dennoch die schönen Seiten: Die Natur strahlte hier im wundervollen Herbstlicht und ich musste einfach auf jeden Spaziergang an die Luft meine geliebte anloge Praktica L mitnehmen, um diese Schönheit einzufangen.


 
 

Meine Cousine überraschten wir Ende September mit ihrer Babyparty. Funfact: Wenige Tage später entband sie frühzeitig und wir waren alle so glücklich, noch rechtzeitig gefeiert und beisammen gesessen zu haben. ♥

Auch der Oktober brachte noch sommerliche Temperaturen zustande. Lea, der Räuber und ich machten es uns daher bei einem Picknick an der Elbe gemütlich und staunten über so perfekte Fotogelegenheiten. Was war das für ein herrlicher Tag und eine schöne Zeit! ♥

Der erste Familien-Ausflug für den kleinen Mann führte uns in die sächsische Schweiz, wo wir die Sonne und den Ausblick genossen und unserem neuen Familienleben das Krönchen aufsetzten. Es war so herrlich ein wenig zu "wandern", raus zu kommen und sich gezielt Zeit für uns zu nehmen.

Unser Straßenzug in Dresden verfärbte sich nun in alle möglichen Rottöne. Ich zeigte dem Räuber alles ganz genau. Er erfasste mit seinen vier Monaten aber natürlich nur am Rande diese Veränderungen und schlief meistens nach ein paar Minuten im Wagen oder im Tragetuch ein. Und so schlenderte ich weiter durch die Wahlheimat, mit meinen schlafenden Jungen bei mir und fühlte mich glücklich und fit. Es waren Tage, in denen ich mich sehr wohl in meiner Haut und meiner neuen Rolle fühlte.
absolutes Lieblingsbild:


Meine Angst, während der Schwangerschaft und Elternzeit keine Fotoaufträge zu bekommen, waren unbegründet. Zwar gab es keine Flut an Shootings (Was gut war, denn ich hätte nicht gewusst, wie ich das hätte stemmen sollen), aber relativ regelmäßig trudelten die Anfragen ein. Meistens nahm ich unseren Schatz einfach mit und schnallte ihn mir ins Tragetuch oder legte ihn in den Kinderwagen, wo er nach kurzer Zeit fast immer einschlief. Ein Hoch auf dieses Kind, welches mich so häufig unkompliziert arbeiten ließ!

Meine Freundin und Fotografenkollegin Luena besuchte uns in Dresden und wir genossen im Herbstlicht den schönen Tag, aßen Eis, spazierten an der Elbe. Gemeinsam probierten wir uns in der Analogfotografie. Ich weiß noch, dass sich Luena wie eine Schneekönigin freute, als ich ihr eine meiner alten Kameras in die Hand drückte, damit sie sich einen kleinen Traum erfüllen und sich eine neue Welt, nämlich die der analogen Fotos, erschließen konnte.
Es ist so schön, wenn man sich gegenseitig unterstützt und voranbringt. Das merke ich bei jeder lieben Begegnung mit meinen Fotografie-Kolleg_innen. ♥
Danke du Liebe für das schöne Foto von mir und dem kleinen Mann ♥ 

Auch meiner Lea organisierte ich eine kleine Babyparty und es steuerten so viele Freundinnen tolle Sachen, Snacks und Naschereien bei! Danke nochmal an dieser Stelle für die Mithilfe, die Ideen und schöne Umsetzung. Die Überraschung glückte und Lea ließ sich erstmal völlig überwältigt auf ihr gemütliches Sofa fallen, während ihr die Tränchen flossen. ♥
 

Wieder mal an der Elbe blickten wir auf das Wasser und überlegten, wie das Leben mit ihrem Bauchzwerg wohl sein würde und wann er sich entschließen würde, das Leben von ihr und ihrem Lieblingsmann zu bereichern.
 

Wohl eine Eigenart von Fotografen-Eltern:
Ich fotografierte in fast jeder Situation. Sah einen Blick vom Räuber, eine neue Bewegung, ein neues süßes Babyoutfit, eine Lichtsituation oder ähnliches und schon stürmte ich los und packte die Kamera aus. Kein Wunder also, dass ich innerhalb seines ersten Lebensjahres zwei komplette Fotoalben für uns von dem Räuber befüllte und ein drittes anfing. Einfach alles musste ich auf diese Art und Weise für uns und ihn festhalten. ♥

 Mein Körper änderte sich weiter. Ich verlor weiter an Gewicht, meine Haare wurden durch das viele Stillen spröde, meine Sachen, die ich vor der Schwangerschaft getragen hatte, wurden zu weit und so langsam begann ich mich zu fragen, ob das normal sei. Ich verstehe die ganzen Mütter, welche sagen, dass Stillen die Nummer 1 Wunderwaffe ist, um Pfunde purzeln zu lassen.
Um das festzuhalten: Ich aß zum Teil die dreifache Portion wie ich sie früher gegessen hatte und vernichtete (wie auch jetzt noch) Unmengen an Schokolade. Aber das Gewicht schwand. 
Für die einen wäre es wohl wunderschön, die Babypfunde und den Bauch loszuwerden. Andere werden an dieser Stelle die Augen verleiern, ich solle nicht herumjammern und könne froh sein, so eine Figur zu haben.
Doch es ist wie immer, die Extreme sind nie sonderlich leicht: Sowohl Übergewicht, als auch (leichtes) Untergewicht machen psychisch etwas mit einem. Insbesondere, wenn man jeden (wirklich jeden!) Tag damit konfrontiert und darauf angesprochen wird. 
Wie dem auch sei. Ich lerne noch mich mit den Gegebenheiten zu arrangieren - und ich mache weiterhin meine Workouts und Yoga, um mich fit zu halten und meinem Körper Kraft und Energie zu geben und versuche mich somit in meiner Haut mit ein bis zwei Konfektionsgrößen kleiner wohlzufühlen.


An dieser Stelle schließe ich meinen Herbst-Eintrag ab und blicke gespannt darauf, wann der nächste online kommen kann. Es liegen unzählige Fotos für weitere Posts bereit und warten nur, von mir verarbeitet und beschrieben zu werden: Sie reichen derzeit vom Winter 2018 bis Winter 2019. Also bleibt neugierig und habt vielen Dank fürs Lesen. ♥ Katja