Meine liebe Lea und ich hatten uns an einem September Herbsttag zum Fotografieren verabredet.
Nachdem uns das Wetter einen Streich gespielt hatte und sich der Himmel zunächst nur etwas eintrübte (siehe hier) und schließlich der Regen in Bindfäden auf uns niederprasselte (siehe hier),
hatten wir schon fast den Mut verloren. Dennoch hatten wir das Beste
aus dem wechselhaften Tag gemacht und schöne und interessante Fotos fabriziert.
"Okay, jetzt reicht es. Ich glaube, wir haben alles im Kasten.", sagte ich und verstaute Kamera und Objektive.
Kaum bogen wir um die Straßenecke, sahen wir das goldene Abendlicht und schauten uns vielsagend an.
"Okay, hier müssen wir einfach Fotos machen!", sprach meine Freundin aus, was wir beide dachten. In diesem Moment hätte ich sie bei dem Versuch, sie zu umarmen, beinahe überrannt. Wir verspürten den inneren Zwang, der sich immer bei uns beiden einstellt, wenn wir eine perfekte Location oder das perfekte Licht sehen. "Ganz kurz, noch ein oder zwei Bilder.", erwiderte ich und grinste breit.
Der Auslöser der Kamera klickte merhfach.
Zwanzig Minuten später, fest entschlossen, die Kamera jetzt fort zu packen, gingen wir zwei Meter weiter.
"Aber schau nur, wie schön das Licht von hier aussieht!", sagte Lea.
"Na gut, wir machen ganz schnell. Nur noch ganz kurz hier ein Foto."
Der Auslöser der Kamera klickte. Erneut.
Mehrfach.
Sehr oft.
Ich meine damit, wirklich sehr oft.
Autos fuhren und Menschen schlenderten an uns vorbei. Einige lachten,
weil wir mitten auf der Straße standen und uns so gar nicht von dem
Treiben um uns herum irritieren ließen, sondern ganz in unsere
Fotografie vertieft waren.
Fünfzig Schnappschüsse später grinsten wir uns an.
Der Kameraauslöser klickte immer noch unaufhörlich. Noch zwei Dutzend Aufnahmen entstanden. Erst dann konnten wir uns von dem schönem Licht lösen. Mit einem Lachen im Gesicht entschlossen wir uns nun endlich Abendessen zu gehen.
Ein großes Dankeschön geht an meine Lea, welche die schönen Aufnahmen von mir machte.