Meine Lieben,
in diesem Jahr ist wirklich viel passiert.
Ich habe nicht nur meine Bachelorarbeit abgegeben und erfolgreich verteidigt, sondern somit auch mein Studium beendet.
Auf der Suche nach einer Arbeitsstelle, habe ich mir ein, zwei graue Haare wachsen lassen. Die Vorstellungsgespräche waren nervenaufreibend. Die letztliche Zusage bescherte mir Glücksgefühle, welche gleich von Neugier und auch ein bisschen Angst und Nervosität abgelöst wurden. Die ersten Arbeitstage waren so stressig, dass ich heim kam und sofort ins Bett fiel. So viele neue Eindrücke, Gesichter, Namen, Abläufe. Mehr Verantwortung. Neue Aufgaben. Andere Sichtweisen.
Ich baute dieses Jahr zudem mein Unternehmen auf und bin damit noch längst nicht fertig. Unerwartetes kam dabei auf mich zu. Einige Hürden, neue Situationen, Bürozeugs und vor allem das Gefühl der Überforderung. Aber ich habe es geschafft. Es läuft soweit und ich bin glücklich mit diesem Schritt und der Entscheidung, mir meinen Wunsch zu erfüllen.
Auf der Suche nach einer neuen Wohnung gab es so einige Besichtigungen, viele Tiefschläge, Absagen und den ein oder anderen Nervenkitzel. Umso mehr freuten wir uns, als wir die Zusage für unsere schöne, neue 85m²-Wohnung erhielten.
Die Wochen mit vielen, vielen Vorbereitungen für die neue Wohnung und Nachbereitungen, um die alte herzurichten, schafften uns. Richard und ich sahen zwischendurch ziemlich fertig aus und ich fragte mich, wann wir den Punkt erreicht haben würden, an denen wir uns einfach hinstellen, die Hände in die Höhe strecken und sagen würden: "Ich kann nicht mehr".
Aber letztlich lief alles gut. Wir hatten ganz viele fleißige Helfer, die uns am direkten Umzugstag, als auch davor und danach Unterstützung leisteten. Vielen Dank an euch alle!
Wer mich schon länger kennt, weiß, dass ich bereits als Kind ziemlich oft krank war. Ich hatte bereits damals das Talent, jede Krankheit aufzusammeln. Ich erinnere mich, dass ich vor einigen Jahren mal angefangen habe, meine "Sammlung" an Wehwehchen zu notieren, es aber schnell verworfen habe, als ich beim Aufschreiben nicht hinterher kam.
Während des Studiums hatte sich das einigermaßen gelegt und ich hatte schon fast vergessen, dass ich den Stempel "Dauerkrank" auf meiner Stirn zu tragen schien. Mit den Eintritt ins Arbeitsleben wurde dieser jedoch unvermeidlich wieder sichtbar. Man sagt ja, es sei ganz normal, im ersten Arbeitsjahr oft krank zu sein, da man sich auf viel Neues einstellen muss und besonders wenn man im Sozialen Bereich arbeitet. Aber ich war zwischenzeitlich ziemlich gefrustet von mir selbst. Von meinem Körper. Fragte mich, weshalb er mir immer einen Strich durch die Rechnung machte. Ich glaube meine Arbeitskolleginnen hassten mich eine Zeit lang für die vielen Ausfälle und Überstunden, die ihnen wegen mir aufgebrummt wurden.
Als ich im November eine neue Kollegin bekam, war ich mir sicher, dass es nun bergauf gehen würde. Immerhin lastete nicht mehr all die Verantwortung auf mir. Naja, aber es klappte doch nicht so ganz. Die Krönung für mich war, dass ich vor wenigen Tagen eine Blinddarmentzündung bekam und dieser mir noch in der Nacht entnommen wurde.
Aber mir geht es gut. Mittlerweile bin ich wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Wir waren aber gezwungen unser Weihnachtsfest dementsprechend umzustrukturieren.
Nun feiern wir zu zweit.
Und obwohl ich anfangs ziemlich enttäuscht war, nicht mein gewohntes Weihnachtsfest in der Heimat mit unseren Familien feiern zu können, so haben wir es uns hier gemütlich gemacht.
Unser Weihnachtsbaum wurde liebevoll von Richard geschmückt. Seine Mama schickte uns wundervolle Strohsterne, welche heute gleich noch mit an den Baum gehängt wurden. Da ich mich durch die OP kaum bewegen kann, saß ich daneben und gab schlaue Kommentare ab oder meckerte herum, wo Baumschmuck fehlen würde. :D
Ich habe es leider nicht geschafft, die letzten Geschenke zu verpacken. Das ist das, was mir mit am meisten Spaß macht. Aber nun ist es so. Man muss eben Abstriche machen, wird ziemlich schnell geerdet, wenn man sich nicht bewegen kann. Man überdenkt all die Sachen, die man unbedingt noch machen wollte.
Richard bereitete den leckeren Kartoffelsalat nach Rezept seiner Mama zu, kaufte Wiener und allerlei anderes für die Feiertage. Uns erreichten so viele liebe Karten, Worte und gute Wünsche.
Und nach und nach wurde es immer festlicher bei uns. Gemütlicher. Weihnachtlicher.
Das Weihnachtsradio trällert Lieder vor sich hin. Die Lichter brennen. Ein Räuchermännchen räuchert. Unsere Geschenke liegen unter unseren ersten eigenen Weihnachtsbaum in unserer neuen Wohnung. Ich kann schon wieder die Kamera halten, ohne all zu große Schmerzen zu haben. :D
Und wir haben uns.
Und was kann es eigentlich schöneres geben?
Ich wünsche euch frohe und besinnliche Weihnachten ♥
Die Fotos entstanden zu verschiedenen Zeitpunkten in der Adventszeit. Besonders Ben möchte ich für das Portrait von mir auf dem Weihnachtsmarkt danken. ♥